Dienstag, 24. Februar 2015

Halbzeit

6 Monate in Kamerun. Zwischenseminar vorbei. Erster richtiger Urlaub vorbei. Visumsstress überwunden. Rückflug gebucht.
So viel ist schon geschafft. So viel schon erlebt in diesem halben Jahr. So viel noch vor.
Ich habe mittlerweile echt Angst, dass ich nicht alles schaffe was ich mir noch vorgenommen habe.
Blick ich zurück, kann ich aber dennoch auf ein paar Erfolge  blicken. Mittlerweile würde ich echt behaupten, dass ich mich vollständig eingelebt habe. Lamnso spreche ich leider immer noch nicht fließend(werde ich glaube ich auch nie können), auf dem Markt komme ich aber mittlerweile ohne Englisch aus. Wir haben viele neue Menschen kennengelernt und auch Freunde gefunden. Green Care ist mittlerweile wie eine Familie für mich und auch unsere Freizeit verbringen wir gerne mit unseren Arbeitskollegen.
Ich fühle mich nicht mehr ganz so „weiß“. Das mag jetzt für den ein oder anderen komisch klingen, aber ich kann das nicht anders ausdrücken. Es ist einfach schön nicht mehr als „die fremde Weiße“ angesehen zu werden, sondern als ein Teil der Gemeinschaft und des Dorfes. Mein Landlord nennt mich nur noch nach meinem Lamnso Namen „Fonbe“, es macht mir Spaß auf dem Markt über die Preise zu feilschen, ich habe mein Mama-Restaurant gefunden und Janis und ich haben ein gutes Verhältnis zu unserem Dorfchef dem Schufai.
Momentan freue ich mich echt auf meine Arbeit, da wir ein paar Projekte in Angriff genommen haben und ich leider 3 Wochen durch Zwischenseminar, Urlaub und Visumstress verpasst habe.
Es war echt schön auf dem Zwischenseminar alle wieder zu sehen. Außerdem hat es mir den einen oder anderen Motivationsschub verpasst ;)
Leider war das ganze Seminar ein bisschen geplant vom Visumstress. Wir Freiwillige aus der Nord-West Region haben versucht ein resident permit card zu bekommen, welche kostenlosen Aufenthalt für zwei Jahre garantiert. Allerdings wurden wir zwei Wochen lang nur von Minister zu Minister geschickt und im Endeffekt bekamen wir leider nur leere Versprechen. Dennoch haben wir ein paar freundliche Menschen im Ministerium kennengelernt und stehen immer noch in Sms-Kontakt.( Man weiß ja nie, wann man wieder Hilfe gebrauchen könnte).
Da wir in den Wochen alle leider sehr viel Geld durch Taxi und Reisekosten verloren haben, haben Janis und ich mich dann schlussendlich für den normalen Visumsantrag entschieden. Dieser hat  zwar auch drei Anläufe gebracht, aber zum Glück am Ende geklappt.
Zum Schluss möchte ich noch ein paar Bilder von unserer Green Care Tree Nursery, unserem Urlaub in Kribi und dem Youth Day zeigen.
 Der „International Youth Day“ fand am 11. Februar statt. An diesem Tag trafen sich alle Schüler und Lehrer der Bui Division in Kumbo. Es ist Tradition, dass jede Schule auf dem Feld sich präsentiert und marschiert. Besonders schön anzusehen waren die „Nursery children“, die im Alter von 3 Jahren mehr oder weniger koordiniert versuchten zu marschieren.

Abgesehen vom Marschieren, wurde der Youth Day dazu genutzt ein Zeichen gegen Boko Haram zu setzen. Der ganze Tag stand unter dem Motto „ Say not o Boko Haram“. Da in Kamerun Boko Haram ein sehr großes Thema ist und die schockierenden Ereignisse in Baga hier auch sehr präsent sind war es schön, dass viele Schulen mit verschiedenen Plakaten ein Statement setzten.



















kleiner Stolz in der Nursery: schwarzwälder Tanne :D
Kribi




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