Freitag, 6. März 2015

Schulbücher für die GHS- Seid ein Teil unseres Projekts

Ich habe in meinen ersten Blogeinträgen immer mal wieder über die Schule berichtet, in welcher Janis und ich unterrichten.
Uns beide beschäftigt ziemlich die Tatsache, dass so gut wie keine Schulbücher oder Materialien in der Schule vorhanden sind sehr.
Beispielsweise sind in meinem Matheunterricht nur 4 Mathebücher und 2 Lineale vorhanden. Auch hat meisten 1/3 aller Schüler keinen Stift.
Diese Tatsache stellt das  Unterrichten meist vor eine Herausforderung.
Beispielsweise  unterrichte ich gerade das Thema "Geometrie"und es ist einfach ziemlich schwer einen kreativen und interessanten Unterricht für meine Schüler ohne Materialien wie Lineale oder Geodreiecke zu gestalten.
In Janis Geographieunterricht ist es nicht anders. In seinem Unterricht ist sogar nur ein einziges Buch vorhanden! Das ist besonders schade ist, da die Kinder Themen wie die Polarzonen durchnehmen müssen und sich diese natürlich ohne passende Bilder nicht vorstellen können.
Auch fehlende Englischkenntnisse sind oft ein Problem. Englisch ist zwar eine der offiziellen Amtssprachen Kameruns, jedoch ist Englisch speziell in Shisong immer noch eine Fremdsprache, da im Dorf fast nur Lamnso gesprochen wird.
Das Fehlen von Büchern fördert genau dieses Problem.
Unsere Schule hat auch leider nicht die finanziellen Mittel mehr Materialien zu stellen.  Durch Veruntreuung von Schulgeldern des ehemaligen Direktors und mangelnder staatlicher Fördermaßnahmen ist die Schule stark verschuldet.
Es ist also in jeglicher Hinsicht nicht möglich Schüler zu unterstützen oder Schulmaterialien zu stellen.
Deswegen wollen Janis und ich eine Schulbücherei einrichten.
In der Schulbücherei sollen vor allem finanziell schwache Schüler die Möglichkeit haben Bücher für Freistunden,daheim oder den Unterricht auszuleihen. Jeder Schüler sollte Anspruch auf eine angemessene Bildung haben !

Unser ganzes Projekt steht und fällt mit Spenden. Deswegen sind Janis und ich auf Eure Spenden echt angewiesen.
Wir würden uns unglaublich freuen wenn ihr mal auf unserer Projektseite vorbeischaut!
Auch kleine Spenden können hier schon viel bewirken. Mit einer Spende von nur 1 Euro können wir beispielsweise schon 5 Lineale oder Stifte finanzieren.

Es wäre so schön unser Projekt realisieren zu können !


Link zu unserer Projektseite:
https://www.betterplace.org/de/projects/26459-school-a-place-to-stay-schulbucher-fur-die-ghs-im-nord-westen-kameruns

Viele Liebe Grüße Kathrin

Dienstag, 24. Februar 2015

Halbzeit

6 Monate in Kamerun. Zwischenseminar vorbei. Erster richtiger Urlaub vorbei. Visumsstress überwunden. Rückflug gebucht.
So viel ist schon geschafft. So viel schon erlebt in diesem halben Jahr. So viel noch vor.
Ich habe mittlerweile echt Angst, dass ich nicht alles schaffe was ich mir noch vorgenommen habe.
Blick ich zurück, kann ich aber dennoch auf ein paar Erfolge  blicken. Mittlerweile würde ich echt behaupten, dass ich mich vollständig eingelebt habe. Lamnso spreche ich leider immer noch nicht fließend(werde ich glaube ich auch nie können), auf dem Markt komme ich aber mittlerweile ohne Englisch aus. Wir haben viele neue Menschen kennengelernt und auch Freunde gefunden. Green Care ist mittlerweile wie eine Familie für mich und auch unsere Freizeit verbringen wir gerne mit unseren Arbeitskollegen.
Ich fühle mich nicht mehr ganz so „weiß“. Das mag jetzt für den ein oder anderen komisch klingen, aber ich kann das nicht anders ausdrücken. Es ist einfach schön nicht mehr als „die fremde Weiße“ angesehen zu werden, sondern als ein Teil der Gemeinschaft und des Dorfes. Mein Landlord nennt mich nur noch nach meinem Lamnso Namen „Fonbe“, es macht mir Spaß auf dem Markt über die Preise zu feilschen, ich habe mein Mama-Restaurant gefunden und Janis und ich haben ein gutes Verhältnis zu unserem Dorfchef dem Schufai.
Momentan freue ich mich echt auf meine Arbeit, da wir ein paar Projekte in Angriff genommen haben und ich leider 3 Wochen durch Zwischenseminar, Urlaub und Visumstress verpasst habe.
Es war echt schön auf dem Zwischenseminar alle wieder zu sehen. Außerdem hat es mir den einen oder anderen Motivationsschub verpasst ;)
Leider war das ganze Seminar ein bisschen geplant vom Visumstress. Wir Freiwillige aus der Nord-West Region haben versucht ein resident permit card zu bekommen, welche kostenlosen Aufenthalt für zwei Jahre garantiert. Allerdings wurden wir zwei Wochen lang nur von Minister zu Minister geschickt und im Endeffekt bekamen wir leider nur leere Versprechen. Dennoch haben wir ein paar freundliche Menschen im Ministerium kennengelernt und stehen immer noch in Sms-Kontakt.( Man weiß ja nie, wann man wieder Hilfe gebrauchen könnte).
Da wir in den Wochen alle leider sehr viel Geld durch Taxi und Reisekosten verloren haben, haben Janis und ich mich dann schlussendlich für den normalen Visumsantrag entschieden. Dieser hat  zwar auch drei Anläufe gebracht, aber zum Glück am Ende geklappt.
Zum Schluss möchte ich noch ein paar Bilder von unserer Green Care Tree Nursery, unserem Urlaub in Kribi und dem Youth Day zeigen.
 Der „International Youth Day“ fand am 11. Februar statt. An diesem Tag trafen sich alle Schüler und Lehrer der Bui Division in Kumbo. Es ist Tradition, dass jede Schule auf dem Feld sich präsentiert und marschiert. Besonders schön anzusehen waren die „Nursery children“, die im Alter von 3 Jahren mehr oder weniger koordiniert versuchten zu marschieren.

Abgesehen vom Marschieren, wurde der Youth Day dazu genutzt ein Zeichen gegen Boko Haram zu setzen. Der ganze Tag stand unter dem Motto „ Say not o Boko Haram“. Da in Kamerun Boko Haram ein sehr großes Thema ist und die schockierenden Ereignisse in Baga hier auch sehr präsent sind war es schön, dass viele Schulen mit verschiedenen Plakaten ein Statement setzten.



















kleiner Stolz in der Nursery: schwarzwälder Tanne :D
Kribi




Mittwoch, 21. Januar 2015

Das Ngonnso Festival

Etwas verspätet kommt hier mein Eintrag zur „Cultural Week-Ngonnso Festival “ in Kumbo und den „Nso“.
Die Nso ist ein Stamm im Nord- Westen Kameruns.  Dieser siedelte vor mehreren Jahren um die Städte Kumbo und Jakiri. Kumbo wurde von der Ngonnso gegründet. Die Ngonnso ist die Tochter eines ehemaligen  Herrschers der Nord-West Region und besitzt noch zwei Brüder. Als ihr Vater starb verstritten sich die drei Geschwister und trennten sich. Ein Bruder gründete Foumban, der Zweite Bafia und Ngonnso schließlich Kumbo. Die Cultural Week in Kumbo ist nach ihr benannt. Regiert werden die Nso von dem „Fon“. Der Fon kann meiner Meinung nach mit einem König verglichen werden. Dieser hat jedoch eher auf traditioneller Ebene Einfluss und nimmt nicht sehr viel am politischen Geschehen teil. Trotzdem wird der Fon als wichtigstes Oberhaupt angesehen. Vielleicht kann man ihn sogar  ein bisschen mit der Queen vergleichen. Aufgaben des Fons sind zum Beispiel Streitschlichtungen durchzuführen und sich Anliegen seines Volkes anzuhören, hierzu gibt es extra  Audienzzeiten. Des Weiteren repräsentiert er natürlich die Nso und speziell Kumbo. Unter dem Fon steht den Schu-Fai. Ihn kann man sich als traditionellen Bürgermeister vorstellen. Unter ihm steht der Fai, welcher für einzelne Stadt-bzw. Dorfbezirke zuständig ist.
Das Ngonnso-Festival soll die Gründerin der Nso beehren. Das Fest findet jedes Jahr in der letzten Dezemberwoche statt. Im Programm  waren unter anderen viele traditionelle Tänze und Auftritte der Jujus. In Kamerun spielt Hexerei und Magie immer noch eine sehr große Rolle spielt. Die Jujus verkörpern diese Magie und sind sogar im Stande Mitmenschen zu verfluchen. Jujus sind Menschen, die sobald sie ihre Maske anziehen Magische Kräfte annehmen. Es gibt verschiedene  Jujus, die auch zu verschieden Gesellschaften gehören. In Kumbo gibt es zwei Gesellschaften die  sich Nwerong  und Ngiri.
Auf dem Festival waren die Jujus hauptsächlich für das Entertainment zuständig. Die Jujus laufen am Palast entlang, klettern Laternen hoch, erschrecken kleine Kinder und klauen manchmal Süßigkeiten. Das Ganze hat mich etwas an Fastnacht erinnert.

Unten folgen nun ein paar Bilder der Jujus auf dem Festival

Um den Jujus Respekt zu zeigen kniet man sich in ihrer Gegenwart hin

der mächtigste aller Jujus

Samstag, 20. Dezember 2014

kleines Update

So heute haben wir mal endlich wieder einen freien Samstag und da hab ich gedacht ich kann mal wieder über die letzten Wochen berichten. Die letzten Wochen waren ziemlich busy. Letzten Sonntag ging es für uns auf unsere erste Hochzeit hier. Der Tag war ziemlich merkwürdig, da wir an der Kirche angekommen erstmal an den Händen gepackt wurden und in die erste Reihe gesetzt. Wir saßen dann tatsächlich neben dem Brautvater und sogar noch vor dem Rest der Verwandtschaft. Man muss dazu sagen, wir hatten die Braut noch nie gesehen und den Bräutigam vor ein paar Wochen ein einziges Mal getroffen. Ihr könnt euch also vorstellen, wie seltsam es sich also angefühlt hat vor dem Großteil der Angehörigen zu hocken. Die Kirche ging dann auch sagenhafte 4 Stunden und ich hab das Gefühl, dass ich jetzt auf hunderten von Videos drauf bin, da wir sozusagen als „Specialguests“ die ganze Zeit gefilmt wurden.  Der Gedanke, dass es nach der Kirche bestimmt viel und gutes Essen gibt hat mich eigentlich die ganzen 4h durchalten lassen :D Allerdings verschob sich das Essen so sehr zeitlich nach hinten, dass wir leider schon davor heimgehen mussten, da die Hochzeit in Bamenda war und wir von dort noch 3h Stunden heimfahren mussten.  Die Laune von allen hielt sich also am Ende des Tages in Grenzen :D
Noch skurriler war der letzte Dienstag. An diesem Tag bin ich mit meinem Landlord in sein Dorf Ndze gefahren. Dort war ein kleines Fest  auf Grund des Besuchs des Bischofs von Kumbo.  Nach 4h Hochzeit am Sonntag habe ich gedacht  Kirche kann nicht mehr länger gehen- falsch gedacht. Ganze 5h wurden Reden gehalten und gesungen. Ziemlich erschöpft danach gab es aber diesmal im Gegensatz zu Sonntag ESSEN :D Da mein Landlord der Cousin von unserem Fon(König) ist, hatten wir sogar die Ehre mit dem Fon in einem Raum zu essen, was ziemlich cool war, da in dem Raum eigentlich nur traditionelle Oberhäupter erlaubt waren. Unter anderem auch der Sub-Fon(2. Rang nach dem Fon). Den haben wir dann auch nach dem Essen heimgefahren und  er hat uns dann noch in seinen kleinen Palast zu einem Glas Palmwein eingeladen. Dort wurde es dann ziemlich merkwürdig. Erstmal hat mir der Sub-Fon nun einen neuen Namen gegeben .Ich heiße nun „ Fon-Be“, was übersetzt  so viel wie „ Wo ist der Fon?“ heißt. Danach wurde mir ein Huhn geschenkt und ich habe mich schon gewundert was wohl als nächstes passiert. Naja und es  ist dann auch passiert was ich schon geahnt hatte, ich habe einen Heiratsantrag vom Sub-Fon bekommen :D Nachdem mein Landlord aber meinte , dass ich erst 19 bin, kam ich da zum Glück nochmal drum rum. Das Huhn und den neuen Namen sollte ich aber trotzdem behalten :D
Gestern war das offizielle „Closing“ der Schule. Dies bestand einfach nur aus einer großen Veranstaltung bei der die Zeugnisse verteilt  und  die Statistiken der Schule vorgelesen werden.  Für jede Klasse gibt es eine eigene Statistik. Zunächst wird die Anzahl der Schüler bekannt gegeben, die bestanden haben, danach werden die 3 besten Schüler und die 3 schlechtesten Schüler namentlich bekannt gegeben. Ja ihr habt richtig gelesen auch die 3 schlechtesten werden namentlich vor der ganzen Schule bekannt gegeben. Als wäre das nicht genug werden am Ende auch noch die 3 besten Schüler und die 3 schlechtesten Schüler der ganzen Schule bekannt gegeben. Ich verstehe nicht wirklich den Sinn dahinter die schlechtesten Schüler der ganzen Schule namentlich bekannt zu geben, da das meiner Meinung nach nicht gerade motiviert.
Naja das wars erstmal

Liebe Grüße „FON-BE“ :D

Montag, 1. Dezember 2014

Die kleinen Dinge im Leben..


" Die kleinen Dinge im Leben sind am schönsten". Dies wird mir immer mehr hier bewusst . Dieses Wochenende waren wir in Bamenda (Hauptstadt des Nord-Westen) und wir haben tatsächlich eine Bäckerei gefunden, die Vollkornbrötchen verkauft. Nach 3 Monaten nur Toastbrot endlich mal ein richtiges Brötchen. Naja über was man sich so alles freuen kann :D Dieser Tag hat hat echt meine Laune von 0 auf 100 % gehoben :D Des weiteren habe ich letzte Woche mein eigenen "Art-Club" in der Schule gegründet. Ich habe wie in meinem allerersten Post bekannt gegeben sehr viele Stifte mit nach Kamerun genommen und ich wusste echt nicht, in welcher Weise ich sie hier verwenden könnte, Also habe ich hier meinen eigenen Kunstclub in der Schule gegründet, da die Schüler hier leider keinen eigenen Kunstunterricht haben.In meinem Club sind um die 50 Schüler und es macht echt Spaß ! Bisher  malen wir einfach nur zusammen. In Zukunft plane ich aber auch vlt. etwas aus Ton selber herzustellen. Das Interessante ist, dass ich nun Mathe und Kunst unterrichte, also zwei ziemlich unterschiedliche Fächer und somit  beide Seiten meiner Schüler kennen lerne.
Viele meiner Schüler gehen im Kunstunterricht ziemlich auf und Kunst ist die einzige Stunde in der meine Schüler gerne noch länger in  der Schule bleiben wollen um zu malen." Madame we don't want to go home!"  habe ich allein in der ersten Stunde drei mal gehört. Ihr könnt gar nicht vorstellen wie sehr ich mich gefreut habe  :D

Erfolge im Mushroom Project
  Unsere Mushroom Farm läuft immer besser und da hab ich gedacht ich zeig euch mal ein paar Ergebnisse :)




Dienstag, 4. November 2014

„10 Dinge , an denen man merkt, dass man schon ne Weile in Kamerun ist“

1.       Die Spinnen überall im Haus sind nicht mehr ganz so       furchtbar wie am Anfang
2.       Kamerunisch kochen läuft auch immer besser
3.       Erst Chicken killn und dann grilln
4.       Vegetarisch kann hier  aber auch einiges
5.       Mal kein Wasser- und Stromausfall ist extrem                   feierlich
6.       Deswegen wird auch Duschen überwertet :D                     Waschen aus Eimern tuts auch
7.       Jeden Tag „White Man“ genannt zu werden nervt             nicht mehr ganz so arg
8.       Genauso "overpricing"
9.       Der Schulweg verläuft mittlerweile Unfallfrei

10.     Das Unterrichten auch:D

Honey,Honey,Honey!


Honig bzw. Honigschnaps ist eine der Haupteinnahmequellen von Green Care. Green Care verkauft an manchen Tagen sogar um die 100l Honeydrink. Also könnt ihr euch vorstellen, dass bei unserer Green Care Office der „Drinking Spot“ überhaupt ist :D Der Verkauf beginnt nämlich schon an manchen Tagen um sieben Uhr morgens. Außerdem produzieren wir auch unseren eigenen Honig den Janis und ich fleißig kaufen. Was gibt es besseres als eigen produzierten Honig im Haus zu haben? Gestern hatten wir die Chance bei der Honeydrinkzubereitung dabei zu sein J Die Zubereitung ist eigentlich ganz einfach. Der Honig von unserer eigen Bienenfarm wir in eine große Tonne gefüllt. Danach wird warmes Wasser zugegeben, das dafür sorgt, dass sich das Bienenwachs vom Honig trennt.  Zum Schlusswird noch alles durch einen Filter gefüllt und es wird noch Hefe in das Fass dazu gegeben. Die Hefe sorgt dafür, dass der Gärungsprozess losgeht. Je nachdem wie lang man dann den Honeydrink stehen lässt ist er dann mehr oder weniger stark. Man kann sogar so einen richtigen Whisky produzieren:D Aber ganz ehrlich, der starke Honeydrink ist echt heftig :D
Unser Honig

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Hefe noch dazu